Veröffentlichungsdatum: 26. März 2025
 

Es gibt Verletzungen oder Erkrankungen, die dazu führen können, dass Patienten ihre Nahrung nicht mehr wie gewohnt oral (durch den Mund) einnehmen können. Um dennoch zu gewährleisten, dass sie die benötigten Nährstoffe erhalten und eine Mangelernährung verhindert werden kann, wird auf künstliche Ernährungstherapien zurückgegriffen. Diese gibt es in zwei verschiedenen Formen: enteral, also über den Magen-Darm-Trakt, oder parenteral (als Infusion über eine Vene). Auf dieser Seite haben wir für Sie Informationen zur enteralen Ernährung zusammengestellt. Als Experten auf diesem Gebiet stehen wir Ihnen bei PubliCare bei allen Fragen rund um die Versorgung mit enteraler Ernährung zur Verfügung. 

Vorteile & Risiken

Vorteile von enteraler Ernährung

Die enterale Ernährung bietet viele Vorteile:
 
  • Der Patient erhält alle nötigen Nährstoffe.
  • Der Verdauungstrakt wird mit Nährstoffen versorgt, sodass Struktur und Funktion erhalten bleiben.
  • Unkomplizierte und darüber hinaus kostengünstige Anwendung im Vergleich zur parenteralen Ernährung.
  • Die Verabreichung der Sondennahrung kann auch durch pflegende Angehörige oder den Patienten selbst übernommen werden.
  • Das Infektionsrisiko ist recht gering.
 

Risiken der enteralen Ernährung

Auch wenn enterale Ernährung ein niedriges Infektionsrisiko hat und auch recht einfach anzuwenden ist, können auch hier Komplikationen auftreten. Deshalb versuchen Ärzte immer zuerst die Nahrungsaufnahme über Trinknahrung zu gewährleisten, bevor zur Sondennahrung übergegangen wird. Die häufigsten Komplikationen sind die folgenden:
 
  • Wenn die Sondennahrung zu schnell verabreicht wird, sich in der Nahrung Luft befindet oder diese zu kalt ist, kann der Patient Schluckauf oder Durchfall bekommen oder sich erbrechen.
  • Wenn Süßes – als Getränk oder Speise – oder Medikamente, die sich nicht gut auflösen, über die Sonde verabreicht werden, kann diese verstopfen.
  • Erbrechen kann auch auftreten, wenn der Patient Trinknahrung erhält, der Schluckreflex aber reduziert ist.
  • Außerdem besteht das Risiko von Reflux: Die Nahrung gelangt vom Magen in die Speiseröhre oder die Atemwege.
  • Die Sonde kann in der Magenwand einwachsen. Um diesem Risiko vorzubeugen, sollte die Sonde regelmäßig (mehrmals wöchentlich) mobilisiert werden.
  • Refeeding-Syndrom: Dieses Syndrom kann bei jeder Ernährungstherapie auftreten (oral, enteral, parenteral), und zwar bei Patienten, denen nach einer langen Zeit von Mangel- bzw. Unterernährung wieder normale Nahrung zu schnell und in zu großen Mengen verabreicht wird. Der durch die lange Unterernährung gestörte Stoffwechsel kann sich nicht schnell genug auf die neue Situation umstellen, und dies kann zu Herzrhythmusstörungen oder Atemstillstand führen.
  • Entzündungen der Austrittstelle
     

Kostenübernahme der enteralen Ernährung

Die Kosten für die enterale Ernährung werden in der gesetzlichen Krankenversicherung nur dann übernommen, wenn die medizinische Indikation durch einen Arzt begründet wird. Dieser muss vorher prüfen, ob es auch andere Möglichkeiten gibt, die Situation des Patienten in Bezug auf Ernährung zu verbessern, bevor er enterale Sondennahrung verschreibt.

Bei Genehmigung durch die Krankenkasse werden die Nahrung sowie die medizinisch notwendigen Hilfsmittel (Schläuche etc.) normalerweise über monatliche Pauschalen abgerechnet. Wenden Sie sich gerne an Ihren persönlichen Ansprechpartner von PubliCare, wenn Sie Fragen zur Erstattungsfähigkeit der enteralen Ernährung haben.
 

Mangelernährung

Medizinische, rechtliche und ethische Aspekte der enteralen Ernährung